Nachdem das Revival des Maximalismus schon länger im Gespräch ist, waren nun erste Anzeichen zu erkennen. Allerdings sehr verhalten: Während der Großteil der Hersteller weiterhin auf minimalistische Eleganz setzte, gab es doch hier und da auffällig bunte Farben-, Formen- und Stilmixturen zu sehen. „Maximalismus polarisiert natürlich. Besonders im Kontext der ‚Less is more‘-Stilwelt wirkt das wie eine bizarre Parallelwelt“, sagt Harald Klüh, „aber eines ist den maximalistischen Entwürfen sicher – sie bleiben in Erinnerung!“
Maximalismus in Reinkultur gab es bei den üblichen Verdächtigen VERSACE und DOLCE & GABBANA in Brera zu bestaunen. VERSACE brachte Antike und Pop-Art zusammen; D&G hievte traditionelle sizilianische Volkskunst und Zebramuster ins kitschige Luxusambiente. Der eine oder andere Maximalist fiel auch in den Messehallen auf: GESSI beispielsweise, wo es eine fulminante, bunt-fröhliche Ausstellung in Feierlaune zu erleben gab; oder ROCHE BOBOIS, die eine von Jean Paul Gaultier entworfene, verspielt-schrille Design-Kollektion zeigten. Sie alle zogen die Aufmerksamkeit auf sich.
Maximalism.
Alles auf einmal: schrill, bunt und glitzernd. Der neue Showroom von DOLCE & GABBANA in Mailand ist längst zur Kultstätte für Maximalisten geworden.
DOLCE & GABBANA sind für ihre exaltierten und gar nicht dezenten Entwürfe berühmt und beliebt. Diese Linie setzen die Modedesigner auch beim Interieurdesign fort und präsentierten in ihrem Showroom in Brera maximalistische, bunte, fulminante Designs, die aber mit dem Fuß fest in der Tradition stehen:
Viele der Muster, die verwendet werden, haben ihre Wurzeln in der Volkskunst Siziliens – der Heimat von Domenico Dolce.
Das neue Credo des Maximalismus-Zeitalters lautet: „Mehr ist mehr.“